STIMMSPUREN
Eine interaktive Klanginstallation
Seit Jahrhunderten singen Menschen in Kirchen und Kapellen. Ihre Stimmen füllen den Kirchraum – laut und überschwänglich, leise und behutsam, selbstbewusst, ergriffen, auch vorsichtig und suchend. Sie singen von Freude und Trauer, Lob und Dank, Leid und Zuversicht in Liedern, Chorälen, Psalmen und großen Werken der Kirchenmusik. Ein ewiger Gesang, der Spuren aus allen Zeiten im Gedächtnis der Räume abgelegt.
Die interaktive Klanginstallation STIMMSPUREN wird Teil dieser Geschichte und macht den ewigen Gesang hörbar. Für ein paar Wochen sind Menschen eingeladen, mitzusingen und mit ihrer Stimme eine kleine persönliche akustische Spur zu hinterlassen. So entsteht in der Gemeinschaft ein vielschichtiger Klangraum, in dem sich die vielen einzelnen Stimmspuren zu einem großen Ganzen zusammenfügen.
Die Klanginstallation STIMMSPUREN ist ein Projekt von VISION KIRCHENMUSIK, das 2017 in Lüneburg seine Premiere feierte. Über 2.500 Besucherinnen und Besucher haben seitdem an verschiedenen Orten daran teilgenommen und dazu beigetragen, dass jeder Kirchraum mit seiner besonderen Historie über den Klang auf neue Weise erlebbar wurde.
Wer mitmachen möchte, singt einen Ton oder eine kleine Tonfolge in das bereitstehende Mikrofon. Diese Stimmspur wird aufgezeichnet und wandert anschließend über Lautsprecher durch den ganzen Raum. Sie fügt sich in den Gesamtklang ein und vermischt sich mit den Stimmen der Anderen. Das eigene Singen nimmt dabei Bezug auf die bereits vorhandenen Klänge und prägt gleichzeitig zukünftige Spuren. So treten die Besucherinnen und Besucher über ihre Stimmen in Beziehung zueinander, ergänzen sich harmonisch oder begegnen sich kontrastreich. Der Zufall bestimmt, welche Stimmen sich begegnen, sich überlagern und zum gemeinsamen Klang finden.
Konzept und Realisierung: Ulf Pankoke
Co-Konzept und Programmierung: Jens Schmidt
„Ich möchte Menschen verbinden. Über einen künstlerischen Weg werden sie eingeladen, mit ihren Stimmen aufeinander zu reagieren, um anschließend zu erleben, wie sie im Gesamtklang aufgehen und in verschiedenen Konstellationen auf die Stimmen anderer treffen. Jeder Klang hat Einfluss auf die nachfolgenden. Dabei spielen Herkunft, Alter, Bildung, Geschlecht, Musikalität keine Rolle. Das gemeinsam Erschaffene lädt wiederum andere ein, sich selbst darin zu verorten, das Eigene zu suchen und über die Stimme einfließen zu lassen.“
Ulf Pankoke, Erfinder der STIMMSPUREN