Ausstellung als Konzertvorbereitung
„Sieben Kreuze zu den letzten Worten“ von Uwe Appold
Hier haben sich zwei große Kunstwerke etwas zu sagen, aber reden doch nicht miteinander. Was etwas verrätselt klingt, ist Teil des Programmes. Musik und Kunst, mit knapp vierzig Jahren Abstand komponiert und gemalt, werden miteinander in einen stillen Dialog gebracht.
Die Ausstellung „Sieben Kreuze zu den letzten Worten“ mit dem gleichnamigen Bilderzyklus des Flensburger Bildhauers und Malers Uwe Appold, ist der Rahmen für die konzertante Aufführung der Lukas Passion von Krzysztof Penderecki 2017 in Lüneburg. An den Wänden der Konzertkirche St. Johannis hängen die großformatigen Bilder gut sichtbar für Konzertgänger und Laufpublikum. Dazu informiert eine Texttafel die Betrachter über die Motivation des Künstlers, seiner Beziehung zum Passionsgeschehen und der Aufführung der Lukaspassion im selben Raum.
Das Publikum ist eingeladen, ein bis zwei Wochen vor, während und nach der Konzertaufführung eine andere künstlerische Position zum Passionsgeschehen kennenzulernen. Um die Künste möglichst eng zu verschränken, wird die Ausstellung als Hinführung zur Lukaspassion benannt und zusammen mit dem Konzert beworben. Zusatzangebote rund um die Ausstellung versuchen das Publikum an das Projekt zu binden und die persönliche Identifikation mit solchem zu stärken.
So lädt die Vernissage zu Gesprächen über und mit dem Künstler ein. Eine Werkeinführung durch einen Kunsthistoriker gibt den Besuchern Einblicke in die künstlerische Entwicklung und die Arbeitsweisen Uwe Appolds. Innerhalb der Laufzeit widmet sich ein Themengottesdienst in der Gemeinde der Ausstellung. Dieser fördert den Dialog nicht nur zwischen Kunst und Kirche, sondern auch zwischen Gläubigen und Glaubensinhalt.
Um junge Menschen für das Thema zu interessieren, wurde das Projekt durch Malworkshops für Jugendliche begleitet. (Link zur IDEE) Die so entstandenen Werke der Schüler wurden in einer Dialogausstellung den SIEBEN KREUZEN ZU DEN LETZTEN WORTEN von Uwe Appold gegenüber gestellt.
Details
Der Bilderzyklus entstand in den Jahren 1999 und 2000, knapp fünfunddreißig Jahre nachdem Penderecki sein Auftragswerk zur 700-Jahrfeier des Doms zu Münster in Westfalen schrieb.
Man könnte meinen, die abstrakten Bilder seien direkt zur Musik Pendereckis gemalt worden. Kontrastreiche Farben, ein Netz überlagerter Materialien, weiche Farbverläufe neben harten Bildkontrasten. Ritzungen, zerrissener Stoff. Sie gehen dem Betrachter nahe, ziehen seine Aufmerksamkeit vom Außen ins Innere. So wie auch die Musik in der vielschichtigen Komposition Pendereckis.
Die Auswahl speziell dieses Bilderzyklus für die Ausstellung lag nahe, denn im Werk Appolds werden die ernsten Themen der Lukaspassion mit modernen Arbeitstechniken verhandelt die denen des Komponisten ganz ähnlich sind. Beide arbeiten mit Verdichtungen des Materials (Farbe, Klang) und nutzen clusterartige Gebilde. Material wird verfremdet und umgeformt um Neuartigkeit zu generieren. Bei Appold werden Hemden zerrissen, der Stoff wird im Bild neu geformt. Penderecki nutzt Übergänge von Klang zu Geräuschen um Instrumente und Stimmen zu verfremden. Die ästhetischen Mittel die sie einsetzen sind bei Beiden nicht Selbstzweck, sondern werden gezielt eingesetzt um Inhalte zu vermitteln. Die Illustration des Wortes, der Textebene ist beiden Künstlern gemein. So greifen Tradition und Innovation, Erinnerung und Erfindung eng ineinander.
Zielgruppe
Kunstinteressierte
Fachpublikum
Gemeindemitglieder
Laufpublikum
Konzertbesucher/innen
Beteiligte
- Maler
- Projektleitung
- Gastgeber für die Ausstellung
- Mitwirkende für begleitende Formate
Zeitrahmen
Vorbereitung:
künstlerisches Konzept im Dialog zwischen Ausstellung und Konzert
Transport, Aufbau, Versicherung der Kunstwerke
Durchführung
Ausstellung (mit Beschilderung und Katalog)
Vernissage, Finissage
Themengottesdienste
Aktionen mit Konfirmanden
Dialogausstellung mit Bildern von Schülern
Support für Mitglieder der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
Sie haben Interesse, ein Projekt dieser Art durchzuführen?
Wir sind Ihnen gern behilflich mit…
- weiterführendem Material,
- kollegialer Beratung für die Konzeptanpassung auf Ihre Gemeinde,
- und ggf. Projektbegleitung vor Ort.
Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.