Symposium “Orgelkultur – Nachwuchs, Vermittlung, Zukunft”
Vorträge & Workshops
Themenbereich 1: Orgelvermittlung an Schulen und Kindergärten
Orgelentdeckertage
Silke Lindenschmidt, Ulf Pankoke
Seit 2016 finden die Orgelentdeckertage der Evangelisch-lutherischen Landeskirche statt. Einmal im Jahr laden Kirchenmusiker*innen, Pastor*innen und Kindergottesdienst-Teams gemeinsam zu Kinderkonzerten, Orgelführungen und Musikgottesdiensten ein und stellen die musikalischen Schätze in ihren Kirchen vor. Auch Orgelbauer wirken bei den Orgelentdeckertagen mit und geben bei Pfeifenbau-Workshops Einblicke in das traditionelle Kunsthandwerk des Instrumentenbaus. Über 7.000 Kinder haben bereits an den Orgelentdeckertagen teilgenommen. Die konzertierte Gemeinschaftaktion intensiviert und fördert nicht nur die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten, sie erfreut sich durch ihre landeskirchenweite Ausstrahlung auch einer großen medialen Resonanz und schafft neue Aufmerksamkeit für die reguläre Vermittlungsarbeit in den Kirchengemeinden.
Silke Lindenschmidt
Musikvermittlerin, Leiterin von VISION KIRCHENMUSIK
Silke Lindenschmidt studierte Musik, Mathematik und Religion für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen an der TU Braunschweig sowie Musikvermittlung und Musikmanagement an HfM Detmold. Sie bildete sich in den Bereichen Rhythmisch-musikalische Erziehung, Tanzpädagogik und Choreographie fort und war 2002–2014 als Landesposaunenwartin in Hildesheim tätig. 2014 initiierte sie gemeinsam mit Ulf Pankoke VISION KIRCHENMUSIK – ein bundesweit einzigartiges Modellprojekt für Musikvermittlung, das ab 2019 als dauerhafte Einrichtung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers fortgeführt wird.
Ulf Pankoke
Musikvermittler, Leiter von VISION KIRCHENMUSIK
Ulf Pankoke studierte Schulmusik und Musikerziehung mit den Fächern Trompete und Gesang an der HMTM Hannover sowie Musikvermittlung und Musikmanagement an HfM Detmold. Er ist Mitglied verschiedener Ensembles unter anderem im Bereich zeitgenössischer Musik und experimenteller Musiktheaterprojekte mit CD-Produktionen und Konzerttätigkeit im In- und Ausland. 2001–2014 war er als Landesposaunenwart in Lüneburg tätig. 2014 initiierte er gemeinsam mit Silke Lindenschmidt VISION KIRCHENMUSIK – ein bundesweit einzigartiges Modellprojekt für Musikvermittlung, das ab 2019 als dauerhafte Einrichtung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers fortgeführt wird.
Die Orgel im Klassenzimmer
Sabrina von Nuis, LKMD Winfried Dahlke, Gregor Bergmann
„Erlebnisraum Orgel“ bedeutet, dass die Orgel nicht rein kognitiv als Instrument mit bestimmter Bauweise erfasst wird. Stattdessen wird allen neuen pädagogischen und didaktischen Ansätzen Rechnung getragen, indem ein neuer emotionaler, kreativer und sinnenhafter Raum eröffnet wird (VAKOG), der dadurch nachhaltig in Herz und Hirn verankert bleibt (Nachhaltigkeit). Schöne, haptisch erfahrbare Materialien mit Liebe zum Detail unterstützen diesen Prozess. Dies ist altersgemäß – hier passend für Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse – gewählt. Für Musiklehrkräfte gibt es zusätzliche Bausteine zu dieser Einheit, um die Bereiche „Lied und Stimme“, „aktives Musizieren (mit Instrumenten)“ und „auditive Wahrnehmung und Hörerziehung“ mit einzubinden.
Sabrina von Nuis
Musiklehrerin, Autorin der Unterrichtseinheit „Erlebnisraum Orgel“ in Zusammenarbeit mit dem RPZ Aurich und dem Organeum Weener
Sabrina von Nuis studierte die Fächer Musik, Deutsch, ev. Religionspädagogik und Darstellendes Spiel für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen an der Universität Oldenburg. Sie arbeitete ab 1999 als Lehrerin an einer Grundschule in Leer (Ostfriesland) unter anderem als Klassenlehrerin und Musiklehrerin, arbeitete in Kooperation mit der Kreismusikschule und dem Jugendzentrum Leer im Projekt „Kultur macht stark“ und gab Klarinetten- und Saxophonunterricht für Bläserklassenschüler. Zudem ist sie Mitglied der „Nekkepens – pädagogische Musiktheaterprojekte“ und des „Grindewer-Schattentheaters“. Sabrina von Nuis leitet den „Arbeitskreis Musikbrücke“ für Grundschullehrkräfte am RPZ-Aurich und gibt schulinterne Lehrerfortbildungen zur Inklusion für das NLQ (Nds. Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung).
LKMD Winfried Dahlke
Landeskirchenmusikdirektor, Direktor des Organeums – Orgelakademie Ostfriesland
Winfried Dahlke studierte evangelische Theologie in Göttingen und Kirchenmusik an der Hochschule für Künste Bremen mit dem Abschluss des A‑Examens und eines Konzert-Zusatzstudiums Orgel bei H.-O. Ericsson. Begleitend zu den Studien war Dahlke seit 1996 als Kantor in Sottrum im Kirchenkreis Rotenburg/Wümme tätig und betreute ab dem Jahre 2000 als Orgelrevisor der Hannoverschen Landeskirche die Orgeln weiter Teile des Elbe-Weser-Dreiecks. Seit 2002 arbeitet er von Ostfriesland aus für die Orgeldenkmalpflege und die Orgelkultur als Landeskirchenmusikdirektor der Evangelisch-reformierten Kirche, Direktor des Organeums in Weener, Orgelrevisor für den Ev.-luth. Sprengel Ostfriesland-Ems, Organist an der Großen reformierten Kirche in Leer und bis 2016 als Lehrbeauftragter der Hochschule für Künste Bremen.
Gregor Bergmann
Instrumentenbauer – Werkstatt für historische Tasteninstrumente
Gregor Bergmann hat Orgelbau im Kaiserstuhl im Breisgau gelernt. Er arbeitete bei Taylor & Boody (USA), GOArt (Schweden) und Orgelbau Ahrend. Seit 2012 hat er seine eigene Werkstatt in Leer. Seine Arbeit reflektiert die Faszination, mit der alte Instrumente durch ihre vollkommene Mischung aus Erscheinung, Spielgefühl und Klang auf uns wirken. Gemeinsam mit Veit-Jacob Walter hat er mehrere mittelalterliche Tasteninstrumente entwickelt.
Material zur Orgelvermittlung
Gregor Bergmann
Die hohe Kunst des Orgelbaus begreiflich machen: mit dieser Zielrichtung entwickelte die Orgelakademie Stade in Zusammenarbeit mit dem Orgelbauer Gregor Bergmann Orgelkoffer, die neben Materialproben und einem Blasebalg im Kleinformat spielbare Pfeifen aller Familien enthält. So wird nicht nur beobachtet, gefühlt und gelauscht sondern mit einfachen Mitteln eine „lebendige Orgel“ erbaut. Ein anderer Weg zum Verständnis der Orgelfunktion führt über das mittelalterlich inspirierte Portativ. Zwei dieser sogenannten Organetti hat Gregor Bergmann für die Orgelakademie erbaut und mit Fenstern ins Innere ausgestattet.
Gregor Bergmann
Instrumentenbauer – Werkstatt für historische Tasteninstrumente
Gregor Bergmann hat Orgelbau im Kaiserstuhl im Breisgau gelernt. Er arbeitete bei Taylor & Boody (USA), GOArt (Schweden) und Orgelbau Ahrend. Seit 2012 hat er seine eigene Werkstatt in Leer. Seine Arbeit reflektiert die Faszination, mit der alte Instrumente durch ihre vollkommene Mischung aus Erscheinung, Spielgefühl und Klang auf uns wirken. Gemeinsam mit Veit-Jacob Walter hat er mehrere mittelalterliche Tasteninstrumente entwickelt.
Melopipe — mit Kindern Orgelpfeifen bauen
Johannes Hüfken
Melopipe ist ein Projekt für Kinder. Mit einem Bausatz bestehend aus 7 Teilen kann jeder seine eigene Orgelpeife bauen. Durch ein dazugehöriges Farb- und Notensystem können die Kinder Melodien mit diesen Pfeifen spielen. Im Workshop wurde der Ablauf des Bauens erklärt und wie das Projekt im Schulalltag bzw. in der Gemeindearbeit gelingen kann.
Johannes Hüfken
Orgelbaumeister bei Orgelbau Reinhard Hüfken
- C‑Kantor im Kirchenmusikalischen Seminar Halberstadt
- Ausbildung zum Orgelbauer bei Glatter-Götz, Owingen
- 8 monatiges Praktikum bei Harrison & Harrison Durham/ UK
- Meisterausbildung in Ludwigsburg
Themenbereich 2: Orgelunterricht
Orgelunterricht mit Kindern -
Einblick in die Entwicklungspsychologie und deren Konsequenzen
Dr. phil. Andrea Kumpe
Nach vermehrt erfolgreichen Begegnungsinitiativen von Kindern mit dem Instrument Orgel kann und soll es die Aufgabe sein, Kinder auch an der Orgel zu unterrichten. Der Unterricht ist aufgrund der unterschiedlichen allgemeinen und musikalischen Entwicklungsvoraussetzungen anspruchsvoll und facettenreich zu gestalten. Er erfordert sensibles pädagogisches Geschick und fantasievolle methodische Handlungskompetenzen. Der Vortrag gewährte Einblick in diese besondere Altersgruppe und erläuterte wesentliche Rahmenbedingungen zur erfolgreichen Gestaltung von abwechslungs- wie lehrreichen Unterrichtssequenzen. Die gewonnene Inspiration soll darüber hinaus den Unterricht auf allen Stufen bereichern.
Dr. phil. Andrea Kumpe
Künstlerin, Musikpädagogin und Kirchenmusikerin
Studium der Kirchenmusik, Elementaren Musikpädagogik und Meisterklasse Orgel an den Musikhochschulen Augsburg und Freiburg; Promotion im Fach Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig; Dozentin für Musikpädagogik und Orgel in der Begabtenförderung sowie Aus- und Weiterbildung; seit 2013 Weiterbildungsverantwortliche an der Hochschule Luzern – Musik; von 2015 bis 2017 Universitätsprofessorin für Instrumentalpädagogik am Leopold Mozart Zentrum der Universität Augsburg; internationale Konzert- und Fortbildungstätigkeit; Rundfunk- und CD-Aufnahmen.
Von Kopf bis Fuß auf Orgel eingestellt
Kerstin Petersen
Kerstin Petersen berichtete aus ihrer Aufbauarbeit und Unterrichtspraxis rund um das Orgelspiel mit Kindern und Jugendlichen in Hamburg. Sie stellte eigene Bausteine der Pädagogik, der Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung vor und sprach über ihre Erfahrungen bei der Vermittlung einer kindgemäßen Orgelspieltechnik, der Mitgestaltung von Gottesdiensten, Konzerten, Radiosendungen. Auch die Verwendung von Kinderpedal, Pfeifen- und Digitalorgel, iPad & Co sowie das regelmäßige Üben wurden thematisiert. Der Vortrag war zugleich ein Plädoyer für hochwertige Orgelmusik von Kindesbeinen an, in der Tradition und Innovation Raum finden und sich an vielfältigen Schnittstellen von Gemeinden, Schulen, Institutionen der Kinder- und Jugendkultur begegnen.
Kerstin Petersen
Konzertorganistin, Kirchenmusikerin und Orgelpädagogin
Kerstin Petersen ist freischaffende Konzertorganistin. In Hamburg lebend konzertiert sie international als Solistin, in neuen kammermusikalischen Formationen sowie gemeinsam mit Chor und Orchester. Wichtige Schwerpunkte bilden das kirchenmusikalische Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts, Werke jüdischer und verfemter KomponistInnen sowie Pedalsoli. Kerstin Petersen ist Widmungsträgerin zahlreicher Orgelkompositionen, sie erschließt als Interpretin und Pädagogin neue Facetten und Spielweisen der “Königin der Instrumente”.
OrgelKids – Orgel spielend lernen
Volker Jänig
Viele Gemeinden auf dem Land haben Probleme mit dem Nachwuchs auf der Orgelbank. „OrgelKids“ wendet sich daher an Kinder und Jugendliche im Alter von 10–16 Jahren, die gerne in ihren Gemeinden die Orgel spielen möchten. Es ist ein Unterricht für Anfänger ohne große Vorkenntnisse. Das Ziel ist es die Liedbegleitung im Gottesdienst zu erlernen und dies auch bald in die Praxis um zu setzen.
Volker Jänig
Landeskantor der Lippischen Landeskirche und Kantor an St. Marien in Lemgo
studierte in Lübeck und Leipzig Kirchenmusik A und Konzertexamen Orgel. Er war Kreiskantor in Mölln, Nordkirche. Hier hat er das große Restaurierungsprojekt der Scherer-Bünting Orgel initiiert, die im Jahre 2021 fertig werden soll. Zurzeit ist er für die Lippische Landeskirche in der D- und C- Ausbildung tätig, für das Orgelkidsprojekt leitend zuständig und unterrichtet an der Musikhochschule Detmold als Lehrbeauftragter Orgelbau und Chorleitung. An St. Marien leitet er eine breite Chorarbeit mit Kindern und Erwachsenen und betreut zwei Orgeln, insbesondere die Scherer Orgel von 1613.
Jugend-Orgelforum Stade
Annegret Schönbeck
Seit 10 Jahren führt die Orgelakademie Stade jährlich eine Musikfreizeit für jugendliche Organistinnen und Organisten von 12 bis 18 Jahren durch. Wie kann es gelingen, jeweils 20–30 Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands und anderer Länder zusammenzubringen und bei ihnen die Liebe zu wunderbaren und weltberühmten historischen Orgeln zu wecken? In Interviews berichteten ehemalige und aktuelle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Annegret Schönbeck gab Einblicke in den Verlauf und die Organisation und einen Ausblick, der zu ähnlichen Formaten ermuntern möge.
Annegret Schönbeck
Kirchenmusikerin und Sängerin, künstlerische Mitarbeiterin der Orgelakademie Stade
Annegret Schönbeck (Stade) studierte Kirchenmusik in Frankfurt/Main, Orgel und Gesang an der Schola Cantorum in Basel sowie Historische Aufführungspraxis mit Hauptfach Gesang in Frankfurt/M. Als Kantorin war sie zunächst in Frankfurt/M. und seit 2004 an der Huß/Schnitger Orgel der Kirche St. Cosmae in Stade tätig. Seit 2006 leitet sie als künstlerische Mitarbeiterin der Orgelakademie Stade das von ihr entwickelte Programm “Alte Orgeln für junge Menschen”.
Orgelnachwuchsarbeit in Frankreich
Prof. Emmanuel Le Divellec
Die Situation der Musikausbildung und der beruflichen Aussichten ist in Frankreich eine ganz andere als in Deutschland: Die Ausbildung wird in Zyklen organisiert, beginnt in der Regel in den ersten Schuljahren und führt fließend zu einer möglichen Vorbereitung auf ein Berufsstudium. Außerdem gibt es den Kirchenmusikerberuf in diesem Sinne nicht. Dennoch zeigt die Nachwuchsarbeit um die Orgel eine große Vitalität, u. a. durch eine Förderung der zeitgenössischen Musik in den jungen Jahren. Gibt es hier Ideen, die für die Nachwuchsarbeit hierzulande übernommen werden könnten?
Prof. Emmanuel Le Divellec
Organist, Professor für Orgel und Dozent für historische Improvisation
1966 in Paris geboren, Physikstudium an der Universität, danach Orgel in Paris und Basel. 2000 — 2008 Organist an der Französischen Kirche Bern und bis 2011 Dozent an der dortigen Hochschule der Künste. Seit 2011 Professor für Orgel und Studiengangssprecher der Abteilung für Orgel und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH). Dozent für historische Improvisation an der Schola Cantorum Basiliensis.
Themenbereich 3: Konzerte, Führungen und Aktionstage für Kinder und Jugendliche
Orgelführungen für Kinder und Jugendliche
Annegret Schönbeck
Ein kleines Einmaleins zur Planung eigener Orgelführungen für Kinder und Jugendliche: Wie kommen Gäste und die Orgel sowie der/die Organist/in als Gastgeber zueinander? Was macht die Führung unvergesslich? Wer sind die Gäste und welche Aspekte möchte ich ihnen mit auf den Weg geben? Und nicht zuletzt die Frage: wann sehen wir uns wieder?
Annegret Schönbeck
Kirchenmusikerin und Sängerin, künstlerische Mitarbeiterin der Orgelakademie Stade
Annegret Schönbeck (Stade) studierte Kirchenmusik in Frankfurt/Main, Orgel und Gesang an der Schola Cantorum in Basel sowie Historische Aufführungspraxis mit Hauptfach Gesang in Frankfurt/M. Als Kantorin war sie zunächst in Frankfurt/M. und seit 2004 an der Huß/Schnitger Orgel der Kirche St. Cosmae in Stade tätig. Seit 2006 leitet sie als künstlerische Mitarbeiterin der Orgelakademie Stade das von ihr entwickelte Programm “Alte Orgeln für junge Menschen”.
Erlebnistag an historischen Tasteninstrumenten
Anna Scholl
Das Projekt einer spezifischen Arbeit mit Kindern an den beiden historischen Orgeln von Altenbruch und Lüdingworth gibt es nun seit zwei Jahren. Die Zusammenarbeit verschiedener Musiker*innen und Orgelbauer hat das Ziel Kinder und Jugendliche zwischen 9–13 Jahren für die Welt der Orgeln zu begeistern.
Anna Scholl
Organistin Altenbruch-Lüdingworth
Anna Scholl studierte Orgel, Kirchenmusik und Cembalo in Berlin, Stuttgart, Basel und Hamburg u.a. bei Jörg Halubek und Wolfgang Zerer. Die Organistin mit Profil in der historischen Aufführungspraxis ist seit 2017 für die Musik an den beiden historischen Orgeln Altenbruch und Lüdingworth verpflichtet. Seit 2018 hat sie außerdem eine Gastdozentur an der UA Beirut für Generalbaß und Cembalo inne.
Orgelkids – eine Idee aus den Niederlanden geht um die Welt.
Lydia Vroegindeweij
Orgelkids.nl hat angefangen in 2009 als einfache Website mit Ideen für Organisten, wie sie Kinder in die Orgel einführen können. Die Website diente als Inspirationsquelle neben einem gemeinnützigen Fonds zur finanziellen Unterstützung von Kulturprojekten. Mit dem Kauf eines speziell entwickelten Orgelbaupakets in 2013 wurde es zu einem echten Projekt und die verfügbaren Materialien, sowie die Filme und Fotos in den sozialen Medien machten Orgelkids weltweit erfolgreich mit jetzt schon mehr als 45 Orgelkids Orgeln.
Lydia Vroegindeweij
Projektleiterin Orgelkids, Verlegerin
Lydia Vroegindeweij wurde als Lehrerin, Fotografin und professionelle Verlegerin ausgebildet. Ihre jahrelange Erfahrungen mit der Entwicklung von Unterrichtsmaterialien brachte sie als Freiwillige in ihr Bildungsprojekt Orgelkids ein. Neben ihrer Arbeit für den Verlag studierte sie Theologie und arbeitet derzeit an einer Dissertation zum Thema „Trost“ bei Luther und Bach.
Spielerische Erstbegegnungen an der Orgel
KMD Manuel Gera
Orgelkonzerte oder Führungen für Kinder begeistern, machen neugierig und motivieren zum eigenen Spiel. Wir haben uns Modelle ausgedacht und mit Kindern live erprobt, die ohne intensive Vorbereitung an der Orgel funktionieren. Geeignet sind diese Modelle auch als Bausteine bei der Gestaltung von Kinder-Orgel-Tagen.
KMD Manuel Gera
Kirchenmusikdirektor an der Hauptkirche St. Michaelis Hamburg
1963 geboren, Studium der Kirchenmusik und der Orgelimprovisation in Düsseldorf und Saarbrücken. Nach Tätigkeiten in Oberhausen und Soest seit 2001 am Hamburger Michel. Vorwiegend veranstwortlich für die gottesdienstliche Kirchenmusik. Orgelmusik für Kinder, gemeinsam mit Anne-Katrin Gera seit 1992. CD-Einspielungen mit dem Orgelwurm Willibald.
Kinderkonzerte selbst entwickeln
Annegret Schönbeck
Das Symposium bot Gelegenheit, auf dem Büchertisch eine Fülle komponierter und gedichteter Orgelkonzerte — mit kurzen Kommentaren versehen — kennenzulernen. Annegret Schönbeck präsentierte Beispiele, die dazu anregen, eigene Kinderkonzerte zu entwickeln, die auf das Instrument, das Publikum, die Ausführenden und möglicherweise einen Anlass abgestimmt sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob man im Haupt- oder Nebenamt tätig ist.
Annegret Schönbeck
Kirchenmusikerin und Sängerin, künstlerische Mitarbeiterin der Orgelakademie Stade
Annegret Schönbeck (Stade) studierte Kirchenmusik in Frankfurt/Main, Orgel und Gesang an der Schola Cantorum in Basel sowie Historische Aufführungspraxis mit Hauptfach Gesang in Frankfurt/M. Als Kantorin war sie zunächst in Frankfurt/M. und seit 2004 an der Huß/Schnitger Orgel der Kirche St. Cosmae in Stade tätig. Seit 2006 leitet sie als künstlerische Mitarbeiterin der Orgelakademie Stade das von ihr entwickelte Programm “Alte Orgeln für junge Menschen”.
Orgel im Kindergottesdienst
Susanne Paetzold
Die „Königin der Instrumente“ begeistert Kinder mit ihrer Größe und fasziniert mit ihren vielfältigen Klangfarben. Umso bedauerlicher, dass die Orgel im Kindergottesdienst oft gar keine Rolle spielt. Im Rahmen der Orgelentdeckertage 2018 wurden deshalb in der Landeskirche Hannovers Pilotgemeinden eingeladen, sich diesem Thema in besonderen Musikgottesdiensten zu widmen. Die Erfahrungen wurden ausgewertet und in einem Studientag diskutiert. Sie sollen Grundlage sein für die Entwicklung neuer Konzepte und Methoden, die das charakteristische Instrument der Kirchenmusik spielerisch und klangvoll in den Kindergottesdienst bringen. – “Kann die Orgel noch einmal mit uns Kindergottesdienst feiern?” fragten Kinder ganz begeistert nach den Musikgottesdiensten. Damit diese wertvolle Erfahrung regelmäßig und flächendeckend ermöglicht werden kann, wollen wir herausfinden, welche Faktoren zum Gelingen von Kindergottesdiensten mit Orgel beitragen.
Susanne Paetzold
Diakonin und Kirchenpädagogin , Referentin im Arbeitsbereich Kindergottesdienst im Michaeliskloster
Susanne Paetzold ist von Beruf Diakonin und seit 1995 in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unterwegs. In den Innenstadtkirchen Hildesheims hat sie die Arbeit mit Kindern um die Kirchenräume konzipiert und sich im Bereich Kirchenpädagogik vertieft. Sie hat zum Reformationsjubiläum das Projekt “KinderKathedrale 2017” iniitiert und durchgeführt. Für acht Wochen war die St.Lamberti Kirche ein Ort der Kinder. Außerdem schreibt sie als Autorin in Fachzeitschriften für Kindergottesdienst und ist Mitglied der Kommission für den Plan für Kindergottesdienst in der EKD. Seit März 2018 arbeit sie als Referentin im Arbeitsbereich Kindergottesdienst im Michaeliskloster, Ev. Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik Hildesheim